Der neue Bremer Fall 'Im toten Winkel' verlangt dem Zuschauer von der ersten Minute an eine Menge ab. Inga Lürsen und Stedefreund kommen einem.
Der Bremer Tatort 'Im toten Winkel' nahm sich gestern dem Thema Pflege an. Heraus kam zwar kein klassischer Krimi, doch der begeisterte viele Kritiker. Die Pressestimmen. 17 hours ago - Es war ein „Tatort“, der wütend und traurig macht.In der Bremer Folge „Im toten Winkel“ werden die Kommissare Lürsen (Sabine Postel, 63) und Stedefreund (Oliver Mommsen, 49) mit einem. Dieser Gesellschaftskrimi aus Bremen wühlt auf. Die Ermittler Lürsen und Stedefreund müssen erleben, wie schwierig es ist, das Ende des Lebens zu begehen. Der Bremer 'Tatort' führt die Zuschauer am Sonntag in die Abgründe des deutschen Pflegesystems. Hautnah und schonungslos. Drei Viertel der. Oliver Mommsen: 'Tatort: Im Toten Winkel': So Denken Die Kommissare Über Das TabuthemaTatort-Kenner wissen: Wird es sozialkritisch, liegen Lob und Schelte oft nah beieinander. Den Bremer Fall 'Im toten Winkel' kann man insofern als Ausnahmeerscheinung bezeichnen. Der, der sich und dabei mehr Drama als Krimi war, beeindruckte die überwiegende Mehrheit der Kritiker. Die Pressestimmen. Kritik zu 'Im toten Winkel': Die Pressestimmen zum Bremen-Tatort Dieser Tatort geht sehr viel weiter als andere Fernsehstücke. Zum einen erzählt er die Themen Betreuung, Pflege und Tod als zwischenmenschliche Dramen, zum anderen zeigt er eine Gesellschaft, in der würdevolles Sterben oftmals als Luxusangelegenheit erscheint. Spiegel Online Der neue Bremer Tatort zeigt die Realität der Altenpflege so ungeschönt, dass jeder, der sich jemals um alte oder schwer kranke Angehörige gekümmert hat, eigenes Erleben darin wiederfinden wird. „Im toten Winkel“ ist außerdem ein vorzüglicher Titel dafür, denn wer nicht betroffen ist, nimmt das Problem – wie der Autofahrer einen Radfahrer im toten Winkel des Außenspiegels – nicht wahr. Frankfurter Rundschau Einschalten. Dass sich Drehbuchautorin Katrin Bühlig traut, das Thema häusliche Pflege zur besten Sendezeit in einem Tatort umzusetzen, ist mutig und sollte honoriert werden. Stern Der neue Bremer Tatort prangert Missstände und mafiöse Strukturen in der häuslichen Pflege an. Haben wir schon gesehen. Leider will der Krimi vor allem seine Botschaften an den Mann bringen. Die Welt Es ist der vielleicht härteste Tatort des Jahres – ohne einen Schuss und ohne jegliche Action. Viel brutaler. Bild Man hätte diesem von Regisseur Philip Koch stark umgesetzten Thema gewünscht, dass es einen anderen Platz als im Rahmen des Tatorts bekommen hätte. Die drastische Intensität läuft nicht rund mit dem Format des Krimis zusammen. Die Haupthandlung um einen Mitarbeiter des medizinischen Dienstes ist vorhersehbar und passt nicht recht zum sonstigen Tonfall der Folge. Neueste Zürcher Zeitung. Regisseur Philip Koch erzählt diese leidvolle Geschichte in sachlichen Bildern, ist nah an seinen Protagonisten und verzichtet völlig auf Nebenschauplätze und dramaturgischen Schnickschnack. Beinah dokumentarisch ist sein Erzählstil, was für die besondere Eindringlichkeit der Geschichte und ihrer Personen sorgt. Dass dabei auch noch Platz bleibt für Täterrätsel und klassische Krimi-Zutaten, ist eine zusätzliche Qualität dieses schmerzhaft-realistischen Falles, der in den behutsamen Händen der zur norddeutschen Sachlichkeit neigenden Bremer bestens aufgehoben ist. N.tv Tatort-Kritik: Viel Lob für 'Im toten Winkel' Dieser Tatort zieht seine Stärke aus der Eindringlichkeit der Handlung, er versteht es, eine Atmosphäre der Hilflosigkeit zu schaffen. Und er stellt auch die Frage nach der Moral, die eben nach anderen Maßstäben zu beantworten ist als dem Strafgesetzbuch. Hamburger Abendblatt Der Film wirft aufschlussreiche Blicke hinter die Kulissen der Pflegemafia, die mit nicht erbrachten Leistungen Millionen ergaunert. Der „Tatort – Im Toten Winkel“ ist sozialkritisch im besten Sinn. Die Balance zwischen berührenden menschlichen Schicksalen und einem spannenden Krimiplot gelingt Regisseur Philip Koch, der am Buch des Kritikererfolgs „Operation Zucker“ mitarbeitete, allerdings nicht immer. ![]() Hier und da erscheint der Plot dann doch ein wenig konstruiert. Wer aber selbst die Pflegebedürftigkeit eines nahen Angehörigen miterlebt hat, dem geht diese beklemmende Geschichte trotzdem unter die Haut. Der Tagesspiegel Guter, spannender und toll gespielter Fall, der ein aktuelles und wichtiges Thema behandelt, von dem jeder früher oder später betroffen sein wird. ![]() Sollte man gesehen haben. Focus Online drs. ![]() Das weiß der Tatort durchaus und deshalb macht er sich mitunter angreifbar, wenn er, wie im Fall der Bremer Folge (RB-Redaktion: Annette Strelow) ein gesellschaftliches Thema zu seinem Gegenstand wählt, das auf den ersten Blick besser für die Anne Will-Runde danach geeignet zu sein scheint als für einen Krimi. Um die Pflege geht's diesmal. Ein crowdpleaser, wie es im fachbegrifflich so hochentwickelten Amerikanischen heißt, ist das nicht, wiewohl das Thema viele, wenn nicht jeden irgendwann betrifft. Der Tatort geht die Sache entsprechend einfühlsam an. Er verbringt viel Zeit mit dem Ehepaar Claasen, bei dem sich Vater Horst (Dieter Schaad) entschlossen hat, dem Leben ein Ende zu bereiten – dem von Frau Senta (Liane Düsterhöft), die an Alzheimer leidet, und dann dem eigenen, weil er nicht alleine zurückbleiben will. Weil Vater Horst die Sache zu aufgeräumt angeht, der Nachwelt auf keinen Fall Ärger hinterlassen will, informiert er telefonisch die Polizei über sein Vorhaben. Der Bremer „Tatort: Im Toten Winkel“ Im RealitätstestHat aber die Rechnung ohne die Beamten gemacht, die natürlich so schnell am Ort des Geschehens eintrifft, dass Horst das Sterben noch nicht gelungen ist. Der gewiefte Tatort-Zuschauer könnte an dieser Stelle Betrug wittern: Der schöne ARD-Sonntagabendkrimi soll einem wichtigen 'Thema' geopfert werden! Pflegenotstandskritik sticht spannende Ermittlung. Dabei kann man sich, gerade als Aficionada des Formats, ja kaum was Spannenderes vorstellen als die Frage, wie es diesem Bremer Fall gelingen könnte, sein Pflegenotstandsprogramm in den Farben eines Krimis zu erzählen. Wie kommt der Fall in eine Erzählung hinein, die ihn eigentlich nicht braucht? Matthias Dell schreibt seit 2010 wöchentlich über 'Tatort' und 'Polizeiruf 110'. Auf ZEIT ONLINE nun in der Kolumne 'Der Obduktionsbericht'. © Daniel Seiffert Man hält also Ausschau nach dem Kevin Kühnert dieses Tatort: einem erfrischenden, überraschenden Move. Der Anfang ist durchaus vielversprechend, weil es mit dem wider Willen überlebenden Horst Claasen einen Täter gibt, über dessen Schuld man semesterlang in Philosophie- oder Jura-Seminaren diskutieren könnte. Und weil die Nüchternheit, mit der Inga Lürsen (Sabine Postel) und Stedefreund (Oliver Mommsen) sich dem häuslichen Drama widmen, eine hübsche Variation auf den üblichen Kommissarinnen-Ehrgeiz ist – hier muss ein Fall ermittelt werden, auf den niemand Lust hat, bei dem die Wiederherstellung der Moral als Pyrrhussieg derselben erschiene. Leider verfolgt der Film diese erzählerisch originelle Möglichkeit nicht weiter, sondern versucht in eine konventionelle Krimihandlung zu regredieren. Den Moment, an dem der Tatort seine Ambitionen fahren lässt, kann man ziemlich genau benennen – es ist die Stelle, an der Inga Lürsen ihre professionelle Distanz aufgibt und im Gespräch mit Stedefreund und ihrer ihr vorgesetzten Tochter (Camilla Renschke) plötzlich eine Meinung raushaut: 'Schon mal was vom sozialverträglichen Frühableben gehört?' Seitennavigation. Seite. 1. Normalerweise gucke ich kein Tatort, hier hatte ich mal zufällig reingezappt und bin hängen geblieben, weil ich das Thema Pflegenotstand und Aufreiben durch Angehörige aus erster Hand kenne. Ich konnte die Argumente des älteren Mannes, der seine Frau umbrachte und sagte, dass die Pflegestufe egal sei, denn das wäre finanziell nur ein Tropfen auf den heißen Stein, gut nachvollziehen, denn genauso ist es. Ein Pflegeheimplatz kostet die Angehörigen eine Stange Geld, auch beim höchsten zugesprochenen Pflegegrad, den sich die meisten nicht leisten können. Es ist einfach unglaublich, dass das in einem der reichsten Länder der Welt - Deutschland - überhaupt ein Thema ist. Das war auch ein Einwurf der Kommissarin, den ich ebenfalls unterstreiche.
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Agosto 2019
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